Den Deutschen Meister im Weitsprung und die Bronze-Weltmeisterin im Taekwondo würde manch einer wohl nicht zuerst in Mindelstetten vermuten – doch genau so ist es. Bei der Schüler- und Sportlerehrung in Mindelstetten wurde für die schulischen und sportlichen Höchstleistungen am Dienstagabend kräftig Beifall geklatscht. Insgesamt 27 Schüler und Sportler wurden für ihre Erfolge ausgezeichnet. Auch 30 Kameraden der Feuerwehren Hüttenhausen-Offendorf und Mindelstetten wurden geehrt.

Mit Stolz hat Bürgermeister Alfred Paulus (CWG), zusammen mit seinem Stellvertreter Jakob Lang (CWG) und dem Kreisrat Stephan Wibmer (CSU), im Rahmen einer besonderen Gemeinderatssitzung die zahlreichen Urkunden als Zeichen der Anerkennung der Gemeinde verliehen. Ausgezeichnet wurden „zum einen Personen, die durch Spitzenleistungen im Bildungssektor und im Sport glänzen, sowie Menschen, die sich einem der wichtigsten Ämter für unser gesellschaftliches Zusammenleben, dem Ehrenamt, verschrieben haben“, so Paulus.

Den Anfang machten die Zwillingsschwestern Anna und Sabine Euringer aus Imbath. Anna hat ihren Realschulabschluss an der Mädchenrealschule St. Anna in Riedenburg mit der Traumnote 1,0 abgeschlossen – ihre Schwester Sabine mit 1,17. „Bei mir hat es bei den Sprachen gehapert, mir liegen Zahlen besser“, nimmt Sabine es gelassen. Das Geheimnis der beiden 16-Jährigen: „Nicht zu viel lernen.“ Wer im Unterricht gut aufpasst, muss danach nicht mehr so viel zuhause nacharbeiten und lernen, verraten die beiden. Die Schwestern werden in den nächsten Jahren das Reuchlin-Gymnasium in Ingolstadt besuchen.

Die Sportler standen schon auf dem Treppchen – doch mit der Auszeichnung will Bürgermeister Paulus sie noch einmal, zumindest symbolisch, auf das Podest stellen. „Wir sind stolz, so ein Talent in der Gemeinde zu haben“, sagte Paulus, als er Simon Batz nach vorne bat. Der 20-Jährige aus Offendorf hat sich mit einer Sprungweite von 8,02 Metern den Titel „Deutscher Meister“ im Weitsprung geholt. Batz ist im Sportförderprogramm der Bundeswehr und trainiert seinen Sport sechsmal die Woche in Mannheim. Gerade hat er Sommerpause, im Oktober geht es dann aber wieder los. „Bei den Sportfesten in der Schule war ich im Weitsprung ganz gut, deshalb habe ich das mit 15 oder 16 Jahren angefangen“, erzählt er. Sein nächstes Ziel: „8,10 Meter.“ Um sich für Olympia zu qualifizieren, muss er 8,27 Meter weit springen. Der Deutsche Meister will sich das kommende Jahr über stetig steigern und sein Ziel konsequent verfolgen. Dass Olympia für ihn in Reichweite ist, sei „schon krass“.

Mit Lorena Brandl aus Pförring hat die Gemeinde sogar eine Bronze-Weltmeisterin im Verwaltungsgebiet. Bei der Weltmeisterschaft in Taekwondo in Mexiko holte die 26-Jährige den dritten Platz. Außerdem hat sich Brandl beim Grand Prix in Manchester Gold  erkämpft und hat damit das geschafft, was zuvor noch keiner deutschen Kämpferin gelungen ist. „Das Gefühl war echt heftig“, erzählt sie über diesen Erfolg. Der Grand Prix war für sie ein „Wahnsinns-Highlight“, weil sie damit Geschichte geschrieben habe.

Schon seit 2007 macht die 26-Jährige Taekwondo, doch erst seit 2011 tritt sie auch regelmäßig bei Wettkämpfen an. Genauso wie Batz ist auch Brandl in der Sportfördergruppe der Bundeswehr und kann ihren Sport somit hauptberuflich ausüben. Seit 2019 ist der Bundesstützpunkt für ihr Training in Nürnberg, zuvor hat sie aber in Mindelstetten und Altmannstein trainiert. Neben der Goldmedaille bei der Deutschen Meisterschaft in Nürnberg hat die Taekwondo-Sportlerin auch noch Gold bei verschiedenen Opens errungen.

Zum Schluss des Ehrungsmarathons erhielten  30 Kameraden der Feuerwehren Hüttenhausen-Offendorf und Mindelstetten Urkunden für die erfolgreiche Teilnahme an der Leistungsprüfung in verschiedenen Stufen. DK, Lena Krammer (Volontärin)